Immer was Neues Fesselnde Sonderausstellungen
Durch wechselnde Sonderausstellungen kann der Besucher im Unimog-Museum immer etwas Neues erfahren. Ob außergewöhnliche Einsatzgebiete, spannende historische Ereignisse oder besondere Fahrzeugmodelle – jede Sonderausstellung widmet sich einem einzigartigen Thema rund um den Unimog und seine faszinierende Welt.

Aktuelle Sonderausstellung „Schwere Baureihe, starke Leistung – Unimog & MB-trac in Forst und Gelände“
Am 13. April eröffnete das Unimog-Museum die neue Sonderausstellung „Schwere Baureihe, starke Leistung – Unimog & MB-trac in Forst und Gelände“.
Die Sonderausstellung entstand in Zusammenarbeit mit Kurator Claudio Lazzarini, Kurt Schoch und Lukas Schmeiser aus dem Werkstattteam des Unimog-Museums, sowie mit Hilfe vieler engagierter Ehrenämter und ist in die zwei Bereiche „Unimog & MB-trac in Forst und Gelände“ im Altbau und „Schwere Baureihe“ in der Neuen Halle gegliedert.
Innerhalb der neuen Sonderausstellung „Schwere Baureihe, starke Leistung – Unimog & MB-trac in Forst und Gelände“ wird es anlässlich des 50-jährigen Jubiläums der schweren Baureihe Unimog (SBU) besondere Ausstellungshighlights geben.
Dazu gehören ein U435 Cabrio, frühe SBU aus den 70er Jahren und das erste Prototypen-Fahrerhaus der schweren Baureihe mit Blinker des U406, so noch nie im Unimog-Museum gezeigt, sowie ein besonderer Prototyp der Vorserie.
Ein Schmuckstück der Ausstellung schwere Baureihe ist der Unimog-S-Folge-Typ. Ende der 1960er Jahre arbeitete die Entwicklungsabteilung an einer in den Unterlagen als „Unimog-S-Folge Typ“ bezeichneten neuen Baureihe. In die Neuentwicklung sollten die Erfahrungen und Erkenntnisse der bis zu jenem Zeitpunkt über 50.000 gelieferten Unimog-S der Baureihe 404 einfließen. Das in erster Linie für militärische Aufgaben konzipierte Fahrzeug sollte auch dem zivilen Bedarf entsprechen und eine einfache, robuste und wartungsfreundliche Grundausführung aufweisen. Hohe Geschwindigkeit und gute Geländegängigkeit auch auf feuchten und schweren Böden waren weitere Bestandteile des Lastenheftes. Angestrebt war zudem ein Einheitsfahrgestell für sämtliche zu erwartenden Aufbauvarianten und Verwendungszwecke. Aus diesen Prototypen entstand später die sehr erfolgreiche Baureihe 435. In seiner letzten Verwendung diente das Fahrzeug als Windenfahrzeug für Segelflugzeuge.
Eine schöne Gegenüberstellung bilden der Unimog U 1300 L Cabrio und der Unimog U 5000 Cabrio (BR 437.4).
Der U 1300 L Cabrio, Baureihe 435, ein Prototyp für die Polizei, ist einer von zwei Prototypen, welche in der Unimog-Versuchswerkstatt durch den damaligen Meister Heinz Schnepf umgebaut worden sind. Sie wurden anschließend in die Türkei transportiert, wo sie als Versuchsfahrzeuge für die Polizei getestet wurden.
Ihm gegenübergestellt ist das U 5000 Cabrio der hochgeländegängigen Baureihe 437.4 („UHN“). Neben der Produktion in Wörth gab es auch eine Fertigung aus Bausätzen in der Türkei (2003-2011) und in Algerien (ab 2015). Das hier gezeigte Fahrzeug wurde im Werk Wörth als Versuchsträger produziert. Da die Bundeswehr keinen Bedarf hatte, wurde das Fahrzeug durch die Firma Hellgeth umgebaut, straßen- zugelassen und weiterverkauft. Der heutige Besitzer nutzt es als Freizeitfahrzeug für gelegentliche Ausfahrten.
Highlights aus dem Bereich Forst sind unter anderem ein Uniknick aus den 1970er Jahren und zahlreiche MB-trac und Unimog mit Forstaufbauten.
Aus dem Bereich Unimog & MB-trac in Forst und Gelände können Besucher zum Beispiel einen Unimog 2010 mit Binger-Seilzug sehen, eine Dauerleihgabe der Felix KlozGmbH, Fellbach, der vermutlich mal im Weinbau eingesetzt worden ist. Heute präsentiert sich das Fahrzeug mit einer imposanten Ladung und einem Nachläufer-Anhänger der Firma Müller Mitteltal aus Baiersbronn.
Als Ergänzung zu den MB-trac der Dauerausstellung, ist ein MB-trac 900 Turbo (BR 440), der zum Langholzrücken und ziehen eines 8t-Rückewagen in den Wäldern eingesetzt wurde.
Ein weiteres Fahrzeug aus der Forstausstellung ist ein Unimog der Baureihe U 411b mit langem Radstand und offenem Fahrerhaus, aus dem Jahr 1963, mit kompletter Forstausrüstung der über eine 2×3-Tonnen Doppelseilwinde der Firma Adolf Glogger aus Augsburg verfügt. Aufgrund der hohen Bodenfreiheit und der ausgezeichneten Geländegängigkeit sowie der Wendigkeit wurde der Unimog bereits sehr früh für schwere Waldarbeiten eingesetzt.
Ein besonderes Highlight ist der WERNER-UNIKNICK UK 60. Am Fahrzeug ist eine Doppeltrommelwinde Typ 610/4 des Herstellers Werner aus Trier verbaut, sie verfügt über eine Zugleistung von 2×4000 kg und eine elektrische Fernbedienung.
Ergänzt wird die Forst-Ausstellung um Exponate aus dem Archiv der Firma STIHL. Gezeigt werden unter anderem eine historische Säge aus dem Jahr 1957, eine Zwei-Mann-Säge der 50er Jahre und die legendäre STIHL Contra aus dem Jahr 1964.
Fotos Archiv Daimler AG/Archiv Michel Kaiser