„Explorer Days“ im Unimog-Museum

Museums News
20. November 2024

Ausprobieren. Erleben. Mitmachen.

Am 12. und 13. November fanden die ersten „Explorer Days“ unter Beteiligung von 20 Unternehmen aus der Region, den drei weiterführenden Schulen Gaggenaus und über 250 Schülerinnen und Schülern im Unimog-Museum statt. Die „Explorer Days“ sind das erste „Mitmach-Event“ im Murgtal rund um die Themen Ausbildung, Studium und Praktikum.

Bis auf die historischen Fahrzeuge erinnerte am 12. und 13. November wenig an ein klassisches Museum. Trockeneis dampfte aus einem Becher, ein Roboter schwenkte seinen Arm, Miniaturstapler fuhren durch die Halle, ein echter Bagger stand vor der Tür. Jugendliche gingen mit VR-Brille durch ein Gebäude, navigierten sich am I-Pad durch den menschlichen Körper, steuerten die Elektronik eines Mercedes-Benz EQS, testeten ihr Können im Bagger-Simulator und spürten im Altersanzug hautnah, wie eingeschränkt Senioren sein können.

„Wir verstehen uns als Ort der Begegnung, an dem Menschen begeistert werden“, betont Sarah Kraft, Geschäftsführerin des Unimog-Museum. Vor rund einem Jahr ist die Idee eines interaktiven Mitmachevents schon in ihrem Kopf. Dann kommt ihr der Zufall zu Hilfe. Axel Zerrer, Rektor der Realschule Gaggenau, möchte die Berufsorientierungsmesse der Realschule im Unimog-Museum ausrichten. Kraft überzeugt zahlreiche Unternehmen und neben der Realschule auch das Goethe Gymnasium und die Merkurschule, den Weg eines neuen Eventkonzeptes mitzugehen. Die „Explorer Days“ unter dem Motto „Ausprobieren. Erleben. Mitmachen“.  Jedes Unternehmen musste sich dazu verpflichten, ein aktives Mitmachangebot mitzubringen – weg von Flyer und Roll-up – hin zu einem Tag an dem „selbst machen und ausprobieren“ an erster Stelle steht. Dabei war der Geschäftsführerin besonders wichtig, ein möglichst vielfältiges Angebot an Unternehmen und Berufen darzustellen: „Auch wenn wir als Unimog-Museum eher technisch anmuten, stehen bei uns die drei Themen Natur, Mensch und Technik im Fokus.“

Am 12. und 13. November war es dann so weit. Am Dienstag besuchten rund 110 Schülerinnen und Schüler der Realschule das Museum inklusive Abendveranstaltung unter Beteiligung der Eltern. Am Mittwoch waren rund 100 Schüler des Goethe Gymnasiums und 70 aus der Merkurschule bei den Explorer Days zu Gast. Das Konzept überzeugt. „Die im einzigartigen Ambiente des Unimog-Museums erstmals organisierten „Explorer Days“ boten unseren Schülerinnen und Schülern ein großartiges Format, um Einblicke in die verschiedensten beruflichen Möglichkeiten in Unternehmen der Region zu erhalten. Im Vordergrund stand dabei das Erleben im eigenen Tun, das in den praxisorientierten Mitmachangeboten der vertretenen Firmen wertvolle Impulse setzen und die Jugendlichen auch abholen konnte. Die Einbeziehung der Eltern am Abend unterstrich deren wichtige unterstützende Rolle auf dem Weg der beruflichen Orientierung ihrer Kinder und ergab auch hier ein durchweg begeistertes Feedback für die Veranstaltung“, so Axel Zerrer, Rektor der Realschule Gaggenau. Auch Bernhard Krabbe, Schulleiter des Goethe Gymnasiums war begeistert von der Vielzahl der verschiedenen Angebote aus diversen Arbeitsbereichen und Sektoren, welche für die Schülerinnen und Schüler stets „Mitmach-Aufforderungscharakter“ hatten. „Die Gesamtatmosphäre war sehr angenehm – die Veranstaltung strahlte eine ruhige Geschäftigkeit oder auch eine lockere Ernsthaftigkeit aus – in einer Umgebung mit hoher Anmutungsqualität“, so Krabbe. „Die Explorer Days waren eine sehr gelungene Veranstaltung, die die intensive Berufsorientierung der Merkurschule in besonderer Weise ergänzt. Als  besonders gewinnbringend sehe ich die praktischen Angebote der Unternehmen, sowie die intensiven Gespräche der Azubis mit den Schülerinnen und Schülern. Es wäre sehr schön, wenn sich die Explorer Days im Unimog-Museum etablieren würden“,  betont Barbara Fischer, Gemeinschaftsschulrektorin der Merkurschule Gaggenau.

Die Unternehmen ARKU Maschinenbau, BASI, Daimler Truck AG, Elter, Fritz Automation, Gaggenauer Altenhilfe, Glatfelter (Magnera), Grötz, Hertweck, Klinikum Mittelbaden, Kohlbecker Architekten, König Metall, L’Oréal, Mercedes-Benz AG, Murgtalwerkstätte, Protektor,  Precitec, Reif, Stadtwerke Gaggenau, VB Pur und W-Quadrat präsentierten sich in den Räumlichkeiten des Museums. Einen Bewerbungsmappen-Check und Informationen zum Thema Ausbildung, duale Ausbildung und duales Studium gab es zudem durch die Handwerkskammer und die Agentur für Arbeit. Alle Schüler/innen besuchten das Event gemeinsam mit den Lehrkräften als schulische Pflichtveranstaltung. Jeder Schüler erhielt eine Stempelkarte. Stempel gab es nur nach durchgeführter Aktion am Stand des Unternehmens. Für 10 gesammelte Stempel winkte eine Mitfahrt mit dem Unimog auf dem Außenparcours.

Sebastian Elter vom Orthopädiehaus Elter ist von der Veranstaltung überzeugt und konnte direkt Praktikanten gewinnen. „Das Konzept der Explorer Days unterscheidet sich stark von klassischen Ausbildungsmessen. Die Jugendlichen können direkt etwas praktisches tun und waren sehr überrascht welche Möglichkeiten der Beruf des Orthopädiemechanikers/in bietet. Ich habe auf viele interessierte junge Menschen getroffen, teilweise schon mit sehr gutem technischen Verständnis. Und auch bei weniger technisch Versierten konnten wir direkt Hürden überwinden und Verständnis für den späteren Beruf schaffen.“ Auch Alexandra Kurzendörfer, Personalleiterin von König Metall ist begeistert von den Explorer Days: „Wir haben super Gespräche geführt, sowohl mit den jungen Menschen als auch mit ihren Eltern im Rahmen der Abendveranstaltung. Wir hoffen, nach dem Event zahlreiche neue Auszubildenen für unser Unternehmen zu finden.“ Raphael Peteroff, Geschäftsführer von Fritz Automation aus Forbach hat ebenfalls sehr positive Erfahrungen mit den Explorer Days gemacht: „Wir haben den Eindruck, dass es ein Mehrwert für Schülerinnen und Schüler aller Schulen ist, zu sehen, welche Unternehmen in der Region angesiedelt sind und welche Berufe es bei diesen Firmen zu erlernen gibt. Besonders gut hat mir auch der Austausch zwischen den Vertretern der Unternehmen gefallen.“

Die Explorer Days sind ein Teil des „Explorer“- Projektes des Unimog-Museums. Für 2025 sind mit dem „Explorimog“, einem umgebauten Unimog, welcher an Schulen fährt und dem „Exploratorium“ – einer Jugendwerkstatt für Entdecker, zwei weitere große Projekte geplant. Dies wird unter anderem von den Bronze Partnern des „Explorer-Teams“ Fritz Automation, Gaggenauer Altenhilfe, Grötz, König Metall, L’Oréal, Murgtalwerkstätte und Precitec unterstützt. Zudem möchte man die Explorer Days fortführen. Sarah Kraft wünscht sich für das kommende Jahr eine Erweiterung um eine „Handwerker-Meile“ und kann sich vorstellen noch weitere Schulen mit ins Boot zu holen.